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Donnerstag, 15. August 2024

Unsere Reise in die innere Freiheit – eine Parabel

An einem scheinbar gewöhnlichen Tag in der Ewigkeit vergass ein winziger Teil des unendlichen Ozeans, was er war, und glaubte irrtümlich, auf die Form einer Welle namens Eva beschränkt zu sein.

So kämpfte Eva Jahr für Jahr darum, die perfekte Welle zu sein. Sie versuchte, sich zu verbessern, zu optimieren, die beste Welle aller Zeiten zu werden. Doch immer wieder plagten Eva Vergleiche mit anderen Wellen. Sie fühlte sich oft verängstigt, unsicher und allein und fürchtete das unvermeidliche Ende ihres Daseins. Obwohl sie auch gute Zeiten hatte, nagte doch stets ein Gefühl latenter Unzufriedenheit in ihr, dass irgendetwas nicht stimme.

Eines Tages traf Eva eine fröhliche und gänzlich unbeschwerte Welle, die neben ihr dahintanzte. Eva wollte dringend wissen, was ihr Geheimnis sei. Sie hatte genug davon, sich anzustrengen und sich immer wieder unzureichend zu fühlen – einfach nicht in Ordnung zu sein.

Die tanzende Welle empfand tiefes Mitgefühl für Eva, da sie selbst einmal in derselben Lage gewesen war. Durch die Weisheit und Fingerzeige des Advaita-Vedanta offenbarte sie ihr, dass sie nicht nur diese isolierte Welle sei, sondern der unbegrenzte Ozean, der als die Welle Eva tanzt.

Immer klarer erkannte Eva diese Wahrheit: Sie ist wirklich nicht nur diese begrenzte Welle, sondern der Ozean selbst, der sich in dieser Form ausdrückt. Durch diese Erkenntnis löste sich mehr und mehr die Illusion Eva auf.

Und so setzte die Welle ihre Reise ebenfalls frei, leicht und beschwingt fort, bis sie natürlich verebbte.

Doch der Ewige Ozean blieb – unberührt und unendlich.

 

 

upādāne’khilādhāre    jaganti parameśvare
sargasthiti layānyānti    bud-budānī’va vāriṇi                                       

Wie Blasen im Wasser erheben sich die Welten,
existieren und lösen sich im höchsten Selbst auf,
welches die Ursache und das Fundament von allem ist.

Atma Bodha Vers 8

 

Inspiration:

Lies die Geschichte noch einmal laut durch und füge jeweils deinen Namen sowie das Wort «ich» ein. Ergänze die Geschichte nach Belieben.

Was löst das in dir aus?
Welche Gefühle, Gedanken und Erkenntnisse berührt das in dir?
Ich freue mich auf deine Rückmeldung.

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